Leben in Thailand
Aufenthaltsgenehmigung
Thailand ist ein schönes Land für einen sehr interessanten und/oder entspannenden Urlaub. Dies führt oft dazu, dass manche Leute hier die Zeit nach ihrem Berufsleben verbringen möchten. Das kann jedoch mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein.
Deutsche brauchen dafür ein längerfristiges Visum mit einer Laufzeit von drei Monaten oder einem Jahr. Dazu müssen Sie zunächst die thailändische Botschaft in Berlin oder ein thail. Konsulat in Deutschland kontaktieren. Diese verlangen u.a. ein monatliches Mindest-Einkommen vom Antragsteller.
Königlich Thailändische Botschaft
Lepsiusstrasse 64/66 12163 Berlin Tel.: 030-794 810
Königlich Thailändisches Generalkonsulat
Kennedyallee 109, 60596 Frankfurt am Main Tel: 069-69 868 205
weitere Konsulate in München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Essen
In Thailand müssen sich darüber hinaus die Ausländer alle 90 Tage beim zuständigen Einwanderungsamt (Immigration) melden, um mit dem gleichen Visum weitere 90 Tage Aufenthalt genehmigt zu bekommen. (siehe dazu für die neuesten Bestimmungen: (www.immigration.go.th)
Eine Verlängerung des Visums kann beim Einwanderungsamt (Immigration) beantragt werden. Dazu ist unter anderem eine Bescheinigung über das monatliche Einkommen vorzulegen, welche die Deutsche Botschaft in Bangkok oder eines der drei Honorarkonsulate (in Chiang Mai, Phuket oder Pattaya) ausstellen.
Krankenversicherungen (KV)
In Deutschland gesetzlich Versicherte, die in Thailand dauerhaft bleiben wollen, erhalten im Regelfall keine Leistungen von ihrer Krankenkasse. Wer nicht durch eine nationale oder internationale KV in Thailand versichert ist, muss alle Arztrechnungen oder anfallenden Krankenhauskosten selbst bezahlen. Wer kein Geld hat, wird meist nicht behandelt.
Nur wenige Krankenversicherungen nehmen Menschen über sechzig Jahre auf und ab 70 Jahre kann man meist keinen Versicherungsvertrag mehr abschließen. Bei vielen KVs gilt, dass chronische Erkrankungen oder Vorerkrankungen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind. Allgemein gilt auch: je besser und umfangreicher der Versicherungsschutz ist, desto höher sind die Beiträge.
Ein Versicherungsvertrag gilt oft jeweils nur für ein Jahr. Danach wird man von einigen Versicherungen nach einer Untersuchung neu eingestuft und muss einen höheren Beitrag zahlen.
Krankenhäuser (KKH)
In Thailand gibt es ausgezeichnete Krankenhäuser, die von Ausstattung und Service einem Fünf-Sterne-Hotel gleichkommen, die aber auch preislich einem deutschen Krankenhausaufenthalt nahe kommen oder die Kosten noch übersteigen können. Staatliche KKH sind durchaus erschwinglich (eine vierfache Bypass-Operation kostet ca. 400.000 Baht). Hier muss man jedoch mit langen Wartezeiten rechnen. Mehrbettzimmer (bis zu 40 Betten in einem Großraum) sind die Norm, Einzelzimmer kosten extra. Die Kosten für Ausländer sind oftmals höher als für Thailänder. In staatlichen KKH werden Fremdsprachen grundsätzlich seltener gesprochen als in privaten KKH.
Pflegepersonal
Pflegepersonal gibt es in vielen unterschiedlichen Qualitäten. Da sind zum Beispiel die Verwandten der Putzfrau, die in keiner Weise fachlich qualifiziert sind, die jedoch möglicherweise durchaus einem betagten Menschen Gesellschaft leisten und ihn versorgen können. Für Kranke, die fachmännische Pflege bedürfen, vermitteln Agenturen Pflegepersonal. Man kann monatliche Verträge abschließen, die Kosten richten sich nach Vorbildung und Sprachkenntnissen und die Schwere der Behinderung sowie die Entfernung von der Agentur. Auch über die Krankenhäuser kann man Pflegerinnen für die Pflege im Krankenhaus oder zuhause engagieren.
Pflegeheime
In Bezug auf Pflegeheime sieht die Situation ähnlich aus. Es gibt wie bei den Krankenhäusern sehr gute professionelle Einrichtungen sowie auch kleinere mehr privat geführte Häuser, die über wenige therapeutische Möglichkeiten verfügen. Da solch ein Heim oft auf engen Raum begrenzt ist, bleibt den Einwohnern kaum die Möglichkeit, sich selbstständig zu bewegen. In der Regel liegen oder sitzen sie in ihren Betten von früh bis spät oder zur Abwechslung auch mal auf dem Gang. Die Patienten werden dort hygienisch versorgt und ernährt. Es gibt oft auch die Möglichkeit der Physiotherapie.
Altersruhesitz in Thailand / Wohnanlagen für Senioren
Thailand ist ein beliebtes Land bei Senioren geworden. Hier in der Wärme lässt es sich gut leben, ob in einer Wohnung oder in einem kleinen Haus. Für ältere Leute gibt es auch verschiedene Möglichkeiten mit Betreuung.
Es gibt neuerdings einige Projekte, die Wohnanlagen für Senioren bauen. Dabei handelt es sich meist um gepflegte Villenanlagen mit vielseitigem Komfort und Service, was auch einen entsprechenden Preis fordert.
Sonderfall: Frührentner
Frührentner mit kleinem Einkommen hoffen, dass sie in Thailand vergleichsweise besser leben können als in Deutschland. Das trifft jedoch nur insofern zu, als die Frührente regelmäßig gezahlt wird und wenn keine außergewöhnlichen Kosten anfallen, die nicht abgesichert sind, wie etwa für eine Krankenbehandlung.
Fazit:
Thailand ist ein schönes Land, um seinen Ruhestand zu verbringen, solange man gesund ist. Landsleute, die zur Behandlung von teueren Krankheiten im Ausland nicht ausreichend krankenversichert sind, sollten vorsichtshalber in Deutschland bleiben.
Als Tourist lebt man in Thailand am besten, dann hat man tatsächlich nur mit den Sonnenseiten zu tun. So genügt eine Reiseversicherung, die in der Regel recht preisgünstig ist.
Bei Langzeit-Aufenthalten kommt man nicht umhin, Behördengänge zu machen. (Aufenthaltsgenehmigung usw.) Wenn man die thailändische oder die englische Sprache nicht beherrscht, ist man auf die Hilfe einer Vertrauensperson angewiesen.
Es gibt kein soziales Netz für Deutsche im Ausland. Wer ohne Versicherung ausreist muss wissen, dass es keine Organisation gibt, die für eventuelle Kosten aufkommt, auch nicht in Notfällen. Die Deutsche Botschaft kann lediglich den Kontakt zu Angehörigen herstellen mit der Bitte, in der Notlage zu helfen. So können akute schwere Erkrankungen oder Unfälle eine Familie in den Ruin treiben.
Man sollte unbedingt vermeiden, alle Brücken in der alten Heimat abzubrechen. Eine Krankenversicherung in Deutschland und einen Wohnsitz bei Kindern oder Freunden zu behalten wäre sicherlich sinnvoll.
Der Deutsche Hilfsverein kann nur sehr begrenzt helfen !